Vom islamischen Fundamentalisten zum säkularen Humanisten – der Weg, den Yahya Ekhou ging, war lang und steinig. Jedoch lohnte er sich, denn heute ist er ein freier Mensch, der sich für Minderheiten einsetzt und über den Politischen Islam aufklärt. In Konstanz berichtete er von seiner Geschichte und seinem Engagement für eine freie Gesellschaft.

Was ist Freiheit? [2]Eine Frage, die wir uns in Deutschland nur selten stellen. Die meisten heute lebenden, autochthonen Deutschen kennen es nicht anders: man kann denken und sagen was man will, hingehen wann und wohin man möchte und seinen späteren Beruf selbst wählen. Den meisten mag jedoch entgehen, dass das ein Privileg ist. Ein Privileg, das nicht einfach so vom Himmel gefallen ist und nie wieder verschwindet. Ganz im Gegenteil! Viele Menschen mussten über Jahrhunderte für die Freiheit kämpfen, tausende dafür ihr Leben lassen und das nur, damit spätere Generationen, die noch nicht einmal geboren waren, davon profitieren konnten.

Doch das Zeitalter der Freiheitskämpfer ist noch nicht vorbei, denn es gibt noch viele Regionen in der Welt, die bis heute von Autokraten regiert werden. Einer dieser heutigen Freiheitskämpfer ist der aus Mauretanien stammende Yahya Ekhou.

In einem Gespräch mit Publikumsbeteiligung sprach er am Dienstag mit Alexander Wolber vom Humanistischen Bildungs- und Begegnungszentrum Konstanz (hbbk) über seinen Weg vom islamischen Fundamentalisten zum säkularen Humanisten. Dabei gab er Einblicke in sein früheres Leben in Mauretanien, das keimende Bewusstsein für Menschenrechte in Kairo, die anschließende Folter in seinem Heimatland, die Flucht nach Deutschland, die erneute Furcht vor Islamisten und das entfachte Feuer für den Kampf für die Freiheit. Seither engagiert sich Yahya Ekhou für die Säkulare Flüchtlingshilfe Deutschland und neuerdings auch für den Arbeitskreis Politischer Islam (AK Polis). In seiner Funktion betreibt er politische Aufklärungsarbeit und warnt vor den Gefahren des Politischen Islam in Deutschland und muss dabei immer wieder Rückschläge in Kauf nehmen, die ihn allerdings keinen Millimeter von seinen Positionen abrücken lassen.

Das anwesende Publikum war von Yahya Ekhous Erlebnissen schwer erschüttert, manchmal war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Gleichzeitig zeigten sich viele von seinem Mut und seiner Kraft, sich nicht unterkriegen zu lassen und weiter für die Freiheit zu kämpfen, tief beeindruckt. Denn wer wäre nach all dem dazu noch in der Lage?

Das Gespräch samt anschließender Diskussion wurde auf den YouTube-Kanal der gbs Bodensee hochgeladen [3]: