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© Hesam Yousefi

20. 04.

Filmporträt: Mina – Der Preis der Freiheit

Hessenpremiere im Rahmen des "Lichter Filmfest Frankfurt International"

Der Dokumentarfilm "Mina – Der Preis der Freiheit" von Hesam Yousefi porträtiert Mina Ahadi, eine iranische Menschenrechtsaktivistin, die heute in Köln lebt. Mina kämpft seit Jahrzehnten gegen Hinrichtungen und Steinigungen im Iran – und wurde dadurch selbst zur Zielscheibe des Regimes. Der Film erzählt von ihren Erfolgen und Misserfolgen im Kampf gegen die Todesstrafe sowie für die Rechte von Frauen, Homosexuellen und Ex-Muslimen und gibt Einblick in ihr Leben zwischen Personenschutz und Familienglück.

Entlang ihres politischen Aktivismus führt der Film uns vor allem durch die Geschichte des islamischen Regimes, denn Mina Ahadi kämpft seit Jahrzehnten gegen Hinrichtungen und Steinigungen im Iran. Mit zahlreichen Kampagnen hat sie die Weltöffentlichkeit auf die grausame Tötungspraxis aufmerksam gemacht und so unter anderem die Steinigung von Sakineh Mohamdi-Ashtiani verhindert. Dass heute im Iran nicht mehr gesteinigt wird, ist auch und vor allem Minas Verdienst.

Ein trauriger Höhepunkt ihres Lebens war die iranische Revolution 1979 und die damit verbundene Einführung des Hijab-Zwangs. Kurz nach der Machtübernahme der Islamischen Republik wurde Minas Ehemann, Ismail Yeganehdust, hingerichtet. Mina beschloss, ihr Leben dem Kampf gegen die Todesstrafe zu widmen. Sie konnte viele Menschen retten – doch in ihren Augen immer noch viel zu wenige. Durch ihre Kampagnen und den engen Kontakt mit den zum Tode Verurteilten entstand in vielen Fällen eine tiele emotionale Bindung; sie nannten und nennen Mina "Mutter". Sie selbst erhält durch die Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime zahlreiche Morddrohungen. Und obwohl sie ständig unter Angst leben muss, vermittelt Mina eindringlich, dass es Hoffnung gibt.

"Mina – Der Preis der Freiheit" wurde an einer hessischen Hochschule entwickelt und fertiggestellt.  Regisseur Hesam Yousefi und Mina Ahadi sind anwesend und beantworten nach dem Film Fragen des Publikums.

Mina – Der Preis der Freiheit
Dokumentarfilm, Deutschland 2022, Laufzeit 70 Min.
Mit Mina Ahadi, Maryam Namazie u. a.
Produzent / Autor / Regie / Kamera / Schnitt: Hesam Yousefi
Sprache: Persisch – Deutsch – Kurdisch
Gefördert mit Mitteln der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs)

Ticketvorverkauf

Hesam Yousefi ist ein unabhängiger kurdischer Filmemacher, der 1989 in Piranshahr/Iran geboren und aufgewachsen ist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Von 2009 bis 2016 war er als freier Menschenrechtsjournalist tätig. Seit 2018 studiert Hesam Yousefi „Motion Pictures“ an der Hochschule Darmstadt. Er hat bereits Erfahrungen als Redakteur, Regisseur und Kameramann bei Arte und Aljazira gesammelt. Hesam produziert Kurz- und Langdokumentarfilme mit einem Schwerpunkt auf sozialen Themen. "Mina – Der Preis der Freiheit" ist sein erster Langdokumentarfilm, den er allein produziert hat.

Mina Ahadi wurde im Iran geboren. Sie war aktiv in der linken Opposition gegen das Schahregime und Ayatollah Khomeini. Ihr Mann wurde wegen dieser Aktivitäten hingerichtet. Mina Ahadi konnte ins Ausland fliehen und ist in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Seit vielen Jahren lebt sie in Deutschland. Sie ist Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, hat das Internationale Komitee gegen Steinigung und das Komitee gegen Todesstrafe gegründet. 2019 erschien ihre Autobiografie Ich habe abgeschworen – Warum ich für die Freiheit und gegen den Islam kämpfe (Alibri) in aktualisierter Neuauflage.